Begräbniskultur wandelt sich zur Feuerbestattung
So wie die Haltung der Bevölkerung in anderen Lebensbereichen einem steten Wandel unterzogen ist, ändert sich auch die Einstellung gegenüber den Begräbnissitten. 1998 wünschten sich noch 80% der Bevölkerung ein normales Erdgrab auf dem Friedhof, heute sind es nur noch ca. 15%, wie eine im Frühjahr 2023 durchgeführte Analyse ergeben hat. Über 85% entscheiden sich bewusst für die Feuerbestattung.
Vom kostenintensiven, aufwendigen Erdgrab zur
würdevollen, ökologischen Feuerbestattung
Nachteile einer Erdbestattung:
- Höhere Grabkosten, mehr Platzbedarf
- Hohe Folgekosten für die Grabpflege
- Höhere Steinmetzkosten durch grössere, aufwendige Grabsteine
- Immer weniger Platz auf dem Friedhof
- Regelmässige Grabsteinkontrolle
- Ökologische Nachteile durch Verwesungsprozess im Erdreich
- Ökologische Nachteile durch Medikamenteneintrag ins Erdreich
- Aufwendige, teure Graböffnung bei Erdgräbern
- Bei Schnee und Frost sehr aufwendige, teure Graböffnungen bei Erdgräbern
Vorteile einer Erdbestattung:
- Seit jahrtausenden neben der Feuerbestattung auch eine traditionelle Bestattungsart
Vom Erdgrab zum Urnengemeinschaftsgrab
Ein Trend geht in Richtung Urnengemeinschaftsgrab: Wo die Möglichkeit angeboten wird, z. B. die neue Urnenbegräbnisstätte des Krematoriums auf dem Stadtfriedhof in Hohenems, Urnen in einem solchen Grab beizusetzen, wächst die Zustimmung zur Feuerbestattung deutlich. Gerade alleinstehende Personen oder Menschen, deren Angehörige in großer Entfernung daheim sind, nehmen das Angebot für den Fall ihres Todes in Anspruch, um dadurch teure Grabpflegekosten zu vermeiden.
Urnenbeisetzung außerhalb eines Friedhofes
Während die Mehrheit der Bevölkerung noch auf die traditionelle Beisetzung von Urne oder Sarg auf einem öffentlichen Friedhof setzt, wird der Wunsch nach alternativen Möglichkeiten immer lauter. Zahlreiche Staaten und einzelne österreichische Bundesländer räumen die Möglichkeit ein, Urnen auch ausserhalb öffentlicher Friedhöfe beizusetzen. Da die Asche völlig keimfrei ist, bestehen keine hygienischen Bedenken, Würde und Pietät sollen aber in jedem Fall gewährt sein. Meist wird die Beisetzung in einer sich selbst auflösenden Urne vorgeschrieben. In diesem Fall gibt es bereits nach wenigen Jahren keinerlei Spuren der Beisetzung mehr, es ist also auch eine unbeabsichtigte Störung der Totenruhe ausgeschlossen.
Gesamtheitlich betrachtet, ist der Anteil der Alternativbestattungen jedoch sehr klein, da nahezu alle Friedhöfe würdevolle Beisetzungen von Urnen in einem ansprechenden Rahmen ermöglichen.